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Was ist Zucht?

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Zucht ist mehr als die Verpaarung von "süß" mit "niedlich"!  Ein Züchter ist eine Person, die ganz zum Wohl seiner Rasse handelt. Ohne Kompromisse!

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Unsere Philosophie in der Zucht ist deshalb ganz einfach:

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Zum Züchten ist das Beste gerade gut genug! 

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Dieser Satz sagt eigentlich schon alles aus. Züchten heißt, die Qualität und Vitalität einer Rasse zu verbessern. Dabei sollte man keine Kompromisse eingehen, denn es vererben sich natürlich die meisten positiven Eigenschaften, aber auch genau so viele negative Merkmale.

Natürlich sollten die Elterntiere rassetypisch mit korrekter Anatomie sein. Um dies sicher festzustellen, helfen Ausstellungen auf denen erfahrene Preisrichter das Tier beurteilen.

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Hier wird nicht nur auf die reine Schönheit geachtet, sondern auch auf so etwas wie gerade Rücken und passende Winkelungen in den Gliedmaßen und vieles mehr. Wozu das gut ist? Ganz einfach, viele gesundheitliche Probleme sind hausgemacht. Hat der Hund zum Beispiel Plattfüße, federt er nicht so im Gang und es entstehen früh Arthrosen. Steht der Hund zu steil in der Hinterhand, ist die Gefahr von Kreuzbandrissen höher. Diese Aufzählung ist beliebig verlängerbar. 

Auch das Wesen ist sehr wichtig. Zuchthunde sollten unerschrocken und umweltsicher sein. Nicht das ein Hund sich nicht erschrecken darf, aber er sollte sich vom Schrecken sehr schnell erholen und sich überzeugen lassen, dass das alles nicht schlimm ist/war. Denn auch so etwas wie Unsicherheit und Ängstlichkeit, ähnlich wie Aggressivität werden vererbt. Aber auch die soziale Kompetenz ist wichtig. Ein Zuchthund sollte in der Lage sein, sich in einer komplexen Umwelt - mit  anderen Hunden, Tieren, Menschen und Fahrzeugen - neutral zu verhalten. 

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In der Zucht ist die Selektion ganz wichtig. Darf man eine hervorragende Hündin sein Eigen nennen, ist es genau so wichtig, dafür den passenden Rüden zu finden.

Dabei ist nicht nur auf eine fehlerfreie, rassetypische Optik zu achten, sondern auch auf ein einwandfreies Wesen und Gesundheit beim Rüden. Dies bedarf sehr viel Vorbereitung. Denn es ist auch wichtig, sich darüber zu informieren, was Rüde oder Hündin im einzelnen weiter vererben. Dies erfordert es, dass man sich auch über Eltern, Großeltern und Urgroßeltern der Zuchteltern informiert, um fest zu stellen,

ob bestimmte Merkmale oder Probleme in den Ahnen zu finden sind.

 

Züchten heißt auch in Generationen denken!

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Dies bedeutet, die Ahnen zu kennen, um Verantwortung für die kommenden Generation übernehmen und die Verpaarungen entsprechend planen zu können. Sich zu überlegen, welche Merkmale, Eigenschaften oder Krankheiten man in der eigenen Zucht nicht haben oder eliminieren möchte.

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So haben viele Züchtergenerationen beim Irish Terrier darauf geachtet, dass die Erkrankung Digitale Hyperkeratose (Corny Feet) keine Chance mehr bekommt. Corny Feet ist eine Krankheit, die früher sehr häufig vorkam. Hierbei verändern sich alle Fußballen des Hundes so stark, dass das Laufen schwierig und schmerzhaft wurdeIn den letzten Jahren wurden konsequent alle Tiere aus der Zucht genommen, die in ihren Würfen diese Erkrankung vererbt haben. Allein damit hat man die Erkrankung schon weit zurück gedrängt gehabt. Nun gibt es seit vielen Jahren einen Gen-Test mit dem man nicht nur Tiere identifizieren kann, die an diesem Problem erkranken werden, sondern auch die Trägertiere. 

Das Problem bei "Trägertieren" (=sie tragen das krankmachende Gen auf nur einem DNA-Strang) ist, sie erkranken dabei nicht selbst, erscheinen auch absolut gesund, können aber dieses kranke Gen an ihre Nachkommen weiter vererben. So hält man diese Erkrankung in einer Rasse und es bleibt eine Erbkrankheit von Bedeutung.

Würde man dann zwei Trägertiere miteinander verpaaren, würden einige Nachkommen von beiden Elterntieren das kranke Gen bekommen und damit sichtbar krank werden.

Nur konsequente Selektion von Zucht-/Elterntiere führt zu einer gesunden Rasse. Kompromisse, oder die Verpaarungen von "süß x niedlich" hefen da nicht, sondern führt komplett in die falsche Richtung! 

Um überhaupt zu verhindern, dass diese schwere Erkrankung jemals wieder aufflammt ist es wichtig, nur mit Tieren zu züchten, die diese Erkrankung nicht in ihren Erbanlagen tragen - als  zu 100%  Cornyfeet frei sind!

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Eine weitere züchterisch relevante Erkrankung ist beim Irish Terrier die Cystinurie. Die Cystinurie (CU) ist eine Erkrankung, bei der das betroffene Tier Blasensteine bildet. Diese Erkrankung ist ein Problem, welches wir noch nicht in Gänze verstanden und besiegt haben. Der Vererbungsgang ist kompiziert, so dass ein Test noch nicht in Sicht ist. Aber es ist inzwischen bekannt, dass die Ernährung bei dieser Erkrankung auch dazu beiträgt, ob die Erkrankung symptomatisch wird.

Klinisch sichtbar wird diese Erkrankung so oder so nur bei Rüden. Wobei diese Erkrankung auch nur bei unkastrierten Rüden offensichtlich wird.

Es bleibt bis heute auch nur Selektion, um mit den besten und  gesündesten Elterntieren weiter zu züchten. Im Augenblick versucht man mit dem Protein-Toleranz-Test (PTT) gefährdete Rüden frühzeitig zu ermitteln.

Die einzige sinnvolle Therapie der Cystinurie ist meiner Meinung die Kastration des Rüdens. Erkrankte Rüden werden nach einer Kastration nicht genetisch gesund, aber symptomfrei.

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Die Cystinurie gibt es bei verschiedenen Rassen z.B. auch bei Neufundländern, Australien Cattle Dog und Dackeln, aber die Mechanismen sind nicht die gleichen, wie beim Irish Terrier. Leider funktioniert der Gentest für die Neufundländer deshalb auch nicht beim Irish Terrier.

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Dr. Merschbrock forscht beim Irish Terrier, um auch hier irgendwann eine zuverlässige Testmöglichkeit zur Verfügung zu haben.

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Aktuelles Wissen zu dieser Erkrankung können sie hier erhalten:

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Schlußendlich kann und wird kein seriöser Züchter davon sprechen, dass er kein CU mehr in seinen Linien hat, denn dafür sind die Faktoren zu vielschichtig, die zur symptomatischen Ausprägung der Cystinurie führen.

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​Aber neben der CU gibt es noch ein weiteres Problem, welches durch die Auswahl der Eltern beeinflußt wird - die Terrierwut!

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Die Terrierwut ist beim Irish Terrier bekannt  und ähnlich wie beim roten Cocker Spaniel, die Rote Cockerwut, hat dieses Verhalten nichts mit Erziehung, Nicht-Erziehung oder vorheriger Mißhandlung zu tun.

Während der Welpe und junge Hund in der Regel symptomfrei sind, wird dieses Problem erst im erwachsenen Alter offensichtlich.

Die Hunde "kippen" innerhalb von Sekunden, von freundlich zu hochaggressiv. Sie beißen in diesem Zustand dann auch sofort in alles rein, was sie erwischen! Es gibt für dieses hochaggressive Verhalten keine wirkliche Erklärung. Schon vor 40 Jahren hat man dieses Verhalten bei Irish Terrier Rüden beobachtet, ein Grund eventuell, warum der Irish zum Teil bis heute noch immer so einen schlechten Ruf hat.

Ich selbst habe dieses Phänomen, sowohl schon beim roten Cocker Spaniel, als auch beim Irish Terrier gesehen. Die Hunde waren dabei jeweils älter als 7 Jahre. Die Attacken werden in der Regel von Knurren und Fletschen begleitet. Manchmal half da nur ein Besen oder Schrubber, um sich die Hunde auf Abstand zu halten, um nicht gebissen zu werden.

Inzwischen sind viele Linien/Rüden beim Irish Terrier bekannt, die selbst gebissen haben und die unter ihren Nachkommen hochaggressive Hunde gezüchtet haben. Ein Züchter, dem wirklich die Rasse am Herzen liegt, meidet diese Linie.

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Ein Irish darf alles sein, pfeil schnell, laut, sportlich, jagend, auch wehrhaft aber niemals aggressiv!

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